Die Mailänder Scala ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt und ein Meisterwerk der neoklassizistischen Architektur. Viele berühmte Opern haben hier ihre Erstaufführung erlebt, darunter Verdis Otello, Puccinis Madama Butterfly, Rossinis La Cenerentola und Bellinis Norma. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Opernhaus schwer beschädigt, jedoch mit Hilfe der noch stehengebliebenen Außenmauern in alter Pracht wieder aufgebaut. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Scala noch einmal grundlegend renoviert. Dabei wurden die Architektur und die dekorativen Elemente erneuert und die technische Ausstattung der Oper auf den neuesten Stand gebracht.
Nach Mailand in die Scala wollen wir in diesem Herbst fahren. Denn im November steht »Così fan tutte« auf dem Programm, eine Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Unsere Reise dorthin haben wir so gelegt, dass sie an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag stattfindet. Am Freitag nach unserer Ankunft in Mailand machen wir einen Stadtrundgang und nehmen das Abendessen in einem guten Restaurant in der Nähe des Hotels ein. Der Samstag bis zum Nachmittag bedeutet freie Zeit, um eigenen individuellen Interessen in dieser großartigen Stadt nachgehen zu können. Später, am frühen Samstagabend, haben wir vor der Vorstellung einen Imbiss eingeplant, und damit das alles eine ganz runde Sache wird, haben wir Karten der ersten Kategorie reserviert. Zudem übernachten wir in einem 4-Sterne-Hotel, das fußläufig zur Oper liegt. Nicht schlecht, gell?
Wir fahren in kleiner Gruppe und haben 24 Karten der 2. Kategorie reserviert. Aufgrund der begrenzten Anzahl an reservierten Karten bitten wir um Buchung der Reise bis spätestens 17.06.2025. Bei späterer Anmeldung müssen die Karten extra angefragt werden.
Am Freitagmorgen um 7 Uhr beginnen wir unsere Reise nach Mailand. Wir fahren gen Süden, nach Basel, an Luzern vorbei und in die Alpen. Wir passieren den Tunnel des St. Gotthard und kommen ins Tessin. An Bellinzona und Lugano vorbei erreichen wir die schweizer-italienische Grenze bei Chiasso. Mit einem Blick auf den Comer See kommen wir kurz darauf in die große Ebene der Lombardei mit ihrer Hauptstadt Mailand. Nach einer Mittagspause lassen wir uns am späteren Nachmittag durch die Stadt führen und gehen anschließend zusammen in ein gutes Restaurant der Metropole. Übernachtung im zentralen 4-Sterne-Hotel Cavour.
Den ganzen Tag bis zum späteren Nachmittag lassen wir frei. Gegen Abend haben wir uns vielleicht in Schale geworfen, gehen zusammen zum Opernapéritif und anschließend in die Scala:
Così fan tutte
Dramma giocoso in zwei Akten
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte
Dauer: Ungefähr 3 Stunden und 10 Minuten, inklusive Pausen
Musikalische Leitung: Alexander Soddy
Inszenierung: Robert Carsen
Bühnenbild: Robert Carsen & Luis Carvalho
Kostüme: Luis Carvalho
Fiordiligi - Elsa Dreisig
Dorabella - Nina van Essen
Despina - Sandrine Piau
Guglielmo - Luca Micheletti
Ferrando - Giovanni Sala
Don Alfonso - Gerald Finley
Orchester und Chor des Teatro alla Scala Neuproduktion des Teatro alla Scala
Erster Akt
Die Oper spielt im Neapel des 18. Jahrhunderts. Die jungen Offiziere Ferrando und Guglielmo rühmen sich, dass die beiden aus Ferrara stammenden Schwestern Dorabella und Fiordiligi, die sie über alles lieben, ihnen niemals untreu werden könnten. Don Alfonso, ein zynischer Mann von Welt, hat aber seine eigenen einschlägigen Erfahrungen und bietet darum Ferrando und Guglielmo ob ihrer Überzeugung eine Wette an. Beide gehen siegessicher darauf ein.
Währenddessen schwärmen sich die Frauen im Garten des Hauses gegenseitig von der unzerbrechlichen Liebe ihrer Partner vor, bis Don Alfonso scheinbar völlig aufgelöst hinzukommt und ihnen mitteilt, dass Ferrando und Guglielmo auf Geheiß des Königs in den Krieg ziehen müssen. In der folgenden Abschiedsszene besteigen die Männer, nun in Kriegsmontur, schließlich ein Schiff, besetzt von als Soldaten verkleideten Dorfbewohnern. Despina, das Hausmädchen und rechte Hand von Alfonso, versucht, Dorabella und Fiordiligi mit weisen Ratschlägen und Ansichten über Männertreue – insbesondere bei Soldaten – auf andere Gedanken zu bringen. Schon wenig später kehren Ferrando und Guglielmo, verkleidet als fremdländische Adlige, ins Haus zurück, wo sie auch sogleich beginnen, die Braut des jeweils anderen zu umschwärmen. Heftig zurückgewiesen, täuschen die beiden exotischen Gestalten ihren Selbstmord durch Gift vor und werden vom eilig herbeigerufenen Doktor (in Wirklichkeit die verkleidete Despina) in einer Parodie auf die Methoden des Wiener Arztes Franz Anton Mesmer »geheilt«. Die weitere, mitleidige Fürsorge wird in die Hände von Fiordiligi und Dorabella gelegt. Als die vermeintlichen Selbstmörder erwachen, fordern sie erneut einen Kuss und werden wieder abgewiesen.
Zweiter Akt
Despina erklärt den Schwestern, dass man Liebe und Treue nicht so wichtig nehmen darf. Doch die Herzen der beiden Mädchen sind schon längst erweicht für die Fremden. In romantischer Atmosphäre »fällt« zunächst Dorabella. Fiordiligi aber folgt noch ihren Gefühlen und beschließt, ihrem Guglielmo in den Krieg nachzuziehen. Sie wird aufgehalten von Ferrando. Er droht, sich zu töten, falls sie ihn nicht erhöre. Da gesteht sie ihm ihre Liebe. Eine Doppelhochzeit wird vorbereitet. Nachdem die Frauen den Ehevertrag unterschrieben haben, erklingt hinter der Bühne der Militärmarsch, der die »Heimkehr« der Soldaten verkündet. Die verkleideten Ehegatten verlassen heimlich das Zimmer und kommen wieder, nun als Guglielmo und Ferrando. Voller zwiespältiger Freude werden die Männer in die Arme genommen. Don Alfonso spielt den angeblich Heimgekehrten den soeben besiegelten Ehevertrag zu, es kommt zu einer großen Eifersuchtsszene. Die beiden Frauen gestehen zerknirscht ihre Untreue, Ferrando und Guglielmo jedoch, die die Wette mit Alfonso verloren haben, decken ihrerseits den unfairen Schwindel auf. Alfonso befiehlt den vier jungen Menschen, einander zu umarmen und zu schweigen. Despina ist verwirrt und beschämt, dass Don Alfonso sie benutzt hat, tröstet sich aber damit, dass er es mit vielen anderen genauso macht. Am Ende steht ein Loblied in C-Dur: Glücklich sei der Mensch, der alles nur von der besten Seite nimmt und trotz der Wechselfälle des Lebens, über die er lacht, die Ruhe bewahrt.
Wir lassen es gemütlich angehen und beginnen erst um 14 Uhr unsere Rückfahrt nach Freiburg. Bis dahin könnten Sie die Zeit zum Beispiel für einen Stadtbummel mit auch am Sonntag geöffneten Geschäften nutzen, für den Besuch des Doms oder einen Spaziergang über den berühmten Mailänder Friedhof. Ankunft in Freiburg gegen 20:30 Uhr, wenn es schon dunkel ist. Schön, dass wir die Winterzeit so genießen können.