Wir alle kennen den großen Helden der griechischen Sagenwelt: Herakles, den Sohn des Zeus und der Alkmene. Mit der Bewältigung von 12 nahezu unlösbaren Aufgaben erlangte er unsterbliche Berühmtheit. Er erlegte den Löwen von Nemea, die Hydra von Lerna, den erymantischen Eber und die stymphalischen Vögel. Er säuberte den Stall des Augias, stahl die Äpfel der Hesperiden, die Rinder des Geryon und den Gürtel der Amazonenkönigin Hippolyte, er bändigte den kretischen Stier, zähmte die Rösser des Diomedes, fing die kerynitische Hirschkuh und überwältigte den Höllenhund Kerberos.
Außerdem war er ein Liebling der Göttin Athene! Sie war es, die dafür sorgte, dass er sich zwischen seinen Abenteuern erholen und neue Kräfte schöpfen konnte: In den heilsamen Thermalquellen von Loutra Edipsou auf der Insel Euböa, die sie eigens zu diesem Zweck von Hephaistos erschaffen ließ. Und das Wunderbare: Diese Thermalquellen existieren noch heute!
Seit Jahrtausenden ziehen sie Besucher an. Aristoteles versuchte, das Geheimnis ihrer therapeutischen Kräfte zu ergründen, Herodot pries die medizinischen Eigenschaften. Es kamen Sulla, Hadrian, Septimus Severus und Marc Aurel, Theodosius und Konstantin der Große nach Euböa, um in den Wassern zu baden, die bei Herakles Wunder wirkten. Eleftherios Venizelos, Winston Churchill, Charlie Chaplin, Aristoteles Onassis, Maria Callas, Greta Garbo, Omar Sharif zählen zu den Besuchern des vergangenen Jahrhunderts. Seit der sagenumwobenen Zeit des Herakles ist Loutra Edipsou Griechenlands berühmtestes Heilbad. Und genau dieser Ort ist das Ziel dieser Reise. Denn es gibt nichts Schöneres, als in der kalten Jahreszeit ins Thermalbad zu gehen. Und wenn es dazu noch so ein berühmtes ist, das extra erschaffen wurde, uns Helden wieder auf die Beine zu bringen, dann könnte man die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen.
Außerdem befragen wir auf dieser Reise das Orakel in Delphi, besuchen Athen und bekommen eine ganze Menge griechischen Alltagslebens mit. Denn im Spätherbst, wenn wir dort sind, kommt kaum jemand dorthin. Umso schöner für uns! Ebenso schön ist, dass wir langsam, mit dem Bus über Land und wie in alten Zeiten mit dem Schiff nach Griechenland reisen. Altmodisch vielleicht, aber herrlich entschleunigt und wohltuend.
Kleine Gruppe, maximal 24 Mitreisende!
Am Morgen um 7:30 Uhr fahren wir am Konzerthaus los. Durch die Schweiz, an Mailand vorbei und durch die Poebene rollend erreichen wir auf unserem Weg an die Adria gegen 17:00 Uhr die Stadt Faenza in der Emilia Romagna für unsere Zwischenübernachtung. Von den Römern gegründet, war Faenza schon in der Renaissance für die kunstvollen Tonwaren bekannt, deren Bezeichnung »Fayencen« auf den Herstellungsort zurückgeht. Hier wohnen wir in einem stilvollen Hotel unweit der Kathedrale und gehen in einem nahe gelegenen Restaurant richtig gut italienisch essen. (680 km)
Nach dem Frühstück sind wir nach gut zwei Stunden schon in der Hafenstadt Ancona und freuen uns, das Meer zu sehen. Wir gehen an Bord und schauen zu, wie unzählige LKWs verladen werden und schließlich unser Bus, bevor unser Schiff um die Mittagszeit Richtung Griechenland ablegt. Abendessen an Bord und Übernachtung in 2-Bett-Kabinen einer modernen Fähre. (170 km)
Beim Frühstück sehen wir auf der Linken die Küste Albaniens, etwas später steuert die Fähre auch schon durch die Engstelle zwischen Albanien und Korfu und kurz darauf in die schmale Bucht von Igoumenitsa, wo wir am Morgen griechischen Boden betreten. Eine landschaftlich ungemein attraktive Strecke bringt uns Richtung Süden und später nach Osten. Wir sehen die Brücke von Arta, den Ambrakischen Golf mit seinen Sümpfen, die Salzfelder bei Mesolongi, die gigantische Brücke von Rion-Antirion, die das Festland mit der Peloponnes verbindet und fahren entlang des Golfs von Korinth nach Itea. Das mit Itea zusammengewachsene Städtchen Kyrra war in der Antike der Hafen, von dem die Pilger zum Heiligtum des Apoll in Delphi pilgerten. Abendessen in einer Spitzen-Taverne mit Fisch und Meeresfrüchten und Übernachtung in einem guten 4-Sterne-Hotel. (350 km)
Unterhalb des Parnassgebirges auf rund 700 m über dem Meeresspiegel mit weitem Blick auf das Tal des Pleistos und den Golf von Korinth liegt der Ort, der in der Antike den Mittelpunkt der bekannten Welt bildete: Mit dem Heiligtum des Apoll und seinem Orakel, von dem sich Menschen von überallher Rat und Hilfestellung in den wichtigen Fragen des Lebens erhofften, war Delphi einer der bedeutendsten und meistbesuchten Orte. Nach der Besichtigung des Museums und des Ausgrabungsgeländes gehen wir zum Mittagessen in eine gute Taverne. Wer danach Lust auf eine Wanderung hat, geht mit uns den alten Pilgerweg von rund 12 Kilometern hinab nach Itea. Wer nicht wandern möchte, nimmt in unserem Bus Platz und genießt während der Fahrt zum Hotel die wunderbare Aussicht auf den Golf und Millionen Olivenbäume. Eine weitere Übernachtung in unserem 4-Sterne-Hotel in Itea. (35 km)
Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, kommen wir nach gut eineinhalb Stunden Fahrt mit sagenhaften Landschaftseindrücken durch das Kallidromos-Gebirge an den Golf von Lamia und legen einen Stopp bei den Thermopylen ein. Hier stellten sich im August 480 vor Chr. die Spartaner unter Leonidas der erdrückenden Übermacht des Perserkönigs Xerxes entgegen. Wer mag, kann ein Bad im heißen Schwefelwasser nehmen, das ganz in der Nähe des Leonidas-Denkmals vorbeifließt. Danach ist es nicht mehr sehr weit zur Fähre, die uns in einer halben Stunde nach Euböa bringt. Hier verbringen wir die nächsten beiden Tage an jenem Ort, der seit der Antike Besucher anzieht, in Loutra Edipsou. Wir wohnen ganz stilvoll im 5-Sterne-Wellness-Hotel & Spa Thermae Sylla, einem der besten Spa-Hotels der Welt. Wir essen zu Abend und freuen uns auf die nächsten Tage. (140 km)
Wir wissen mittlerweile, was es mit diesem besonderen Ort auf sich hat. Deshalb steht der Tag zur freien Verfügung, um ausgiebig die heilenden Wasser wirken zu lassen. Sie können direkt von Ihrem Zimmer in die großzügige Badelandschaft des Hotels gehen. Gemeinsames Abendessen.
Einen weiteren Tag verbringen wir in dieser wundervollen Umgebung. Aber nicht nur die Quellen und Wasser des Hotels haben es uns angetan, auch das Hafenstädtchen selbst ist ein hübscher Ort um zu bummeln, ins Café zu gehen, aufs Meer zu blicken, in einer Ouzeri eine Kleinigkeit zu essen und sich unter die Einheimischen zu mischen. Oder Sie schließen sich an, um zwischen Erdbeerbäumen und Oliven, Macchia, Pinien und Eichen eine Wanderung mit herrlichen Ausblicken aufs Meer und auf das Festland durch das Hinterland von Loutra Edipsou mitzumachen. Rund 12 km Länge und 500 Höhenmeter auf- und abwärts. Später gibt es ein gemeinsames Abendessen.
Nachdem wir uns so wunderbar regeneriert haben, wartet die Hauptstadt Griechenlands auf unser Kommen. Um die Mittagszeit treffen wir in Athen ein und sehen uns am Nachmittag die wohl größte Berühmtheit Griechenlands an, die Akropolis. Nach der Führung durch das Gelände bummeln wir zum Areopag und nehmen anschließend in einer der Bars von Thissio einen Apéritif ein, bevor wir uns in einem guten Restaurant zum Abendessen niederlassen. Übernachtung in einem sehr guten 4-Sterne-Hotel absolut zentral vis-a-vis von Parlament und Nationalpark. (195 km)
So entspannt, wie es schon die ganze Zeit auf der Reise zugeht, so entspannt ist es auch heute. Unser Angebot: Wir spazieren vom Hotel aus zum Akropolis-Museum und lassen und seine Schätze zeigen. Außerdem lernen wir einiges darüber, wie Schätze der Antike in Griechenland und anderswo, aber ganz speziell die des Parthenon den Weg in berühmte Museen weit weg von ihren Fundorten fanden. Danach gehen wir in den »Bauch von Athen«, in die große Markthalle zwischen Omonia-Platz und Monastiraki, um heute im Rahmen der Halbpension ganz rustikal zu Mittag zu essen. Der Rest des Tages ist frei, damit Sie in Ihren eigenen Neigungen nachgehen können. Eine weitere Übernachtung in Athen ganz zentral.
Auf dem Weg in die Hafenstadt Patras sehen wir die Insel Salamis und die Kulturhauptstadt von 2023, Eleusis und kommen entlang des saronnischen Golfes an den 1893 fertiggestellten Kanal von Korinth, der seitdem das Festland von der Peloponnes trennt. Hier legen wir einen Halt ein und fahren anschließend entlang des Golfes von Korinth weiter nach Westen. In der drittgrößten Stadt des Landes, in Patras haben wir ein paar Stunden Zeit, uns umzuschauen und die studentische Atmosphäre aufzunehmen, bevor wir uns zum Abendessen in einer Fischertaverne treffen. Spät am Abend legt hier in Patras unser Schiff ab, das uns nach Venedig bringt. (225 km)
Am nächsten Morgen in aller Frühe erreicht das Schiff in Igoumenitsa, um weitere Passagiere, Autos, LKWs und auch Busse aufzunehmen, danach fahren wir stundenlang an der albanischen Küste entlang. Eine wunderbar entspannte Art zurückzureisen ist das, wenn wir übers Meer blicken, auf die Inseln, aufs Festland … uns an der Bar treffen, auf dem Sonnendeck, im Liegestuhl … und zum Abendessen im Bordrestaurant. Eine weitere Übernachtung an Bord der Fähre in 2-Bett-Kabinen.
Am Morgen erreichen wir Fusina, den Fährhafen von Venedig. Nun liegt eine doch sehr bekannte Strecke vor uns, die heimatliche Gefühle weckt. An Verona, Bergamo, Mailand und Como vorbei erreichen wir die Schweiz bei Chiasso. Gegen Abend treffen wir in Freiburg ein, wenn wir ohne größere Staus die 670 km kurze Strecke gemeistert haben. Auf Wiedersehen!