Wenn die Tage im späten Herbst kürzer und trüber werden, dann ist es Zeit aufzubrechen in den Süden. Denn dort beginnt die beste Jahreszeit. Wenn nirgendwo mehr etwas los ist, die Touristen alle weg und die Spanier unter sich sind, dann ist es in Südspanien am schönsten: Im Sonnenschein, im Café, beim Spazierengehen, in den Bergen, der Wüste, im Olivenhain, in wunderbaren Städten, und vor allem in den Naturparks und Schutzgebieten am Meer, an unverbauten, menschenleeren Stränden, mit etwas Wind und Meeresduft an den herrlichen Küsten des Lichts, die es auch in Südspanien noch gibt, am Atlantik wie am Mittelmeer.
Es ist eine ganz entspannte, schön lange Ferienreise von insgesamt 18 Tagen mit außergewöhnlich viel Zeit zum Erholen und Loslassen in den schönsten Küstengegenden Spaniens. Sie werden kaum eine entspanntere Reise finden. Wir besuchen den Naturpark Cabo de Gata, die endlosen Sandstrände der Costa de la Luz und halten uns in vielen interessanten Städten auf. Vor einem langen Winter noch einmal Sonne, Licht, Luft und Wärme tanken und uns dabei viel Zeit dafür lassen, das können wir auf dieser Reise in den Süden Spaniens!
Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 24 Reisende begrenzt. Sie können dabei sein!
Schnell und möglich weit nach Süden zu kommen ist das Programm des heutigen Tages. Deshalb starten wir schon um 6:10 Uhr in Freiburg. Durch den französischen Jura und Richtung Lyon, das Rhonetal hinunter und an Avignon, Nimes, Montpellier, Beziers, Narbonne und Perpignan vorbei erreichen wir das Mittelmeer am Strand der Fischereihafenstadt Roses kurz hinter der französisch-spanischen Grenze. Keine Sorge, die Fahrt vergeht wie im Flug, allerdings haben Sie viel mehr Platz und Abwechselung beim Blick aus den Fenstern als im Flugzeug. Gegen 18:30 Uhr sind wir auch schon da. Ein kleiner Bummel entlang der Strandpromenade, ein Aperitif, Abendessen und Übernachtung in Roses. (960 km)
Gestern sind wir viel gefahren, heute schon können wir es ruhiger angehen lassen. Wir kommen an Barcelona vorbei, an Tarragona, genießen den Blick nach links hinüber aufs Meer und nach rechts auf die Zitrusplantagen, die uns ab Castellon nach Valencia und darüber hinaus begleiten. Am späten Nachmittag erreichen wir Alicante. Die zu Füßen der Burg Santa Bárbara gelegene Hafenstadt hält ein interessantes architektonisches Erbe an Gebäuden bereit. Ein Stadtbummel bringt uns durch den Altstadtkern und hinunter an den Hafen. Abendessen und Übernachtung ganz zentral in Alicante. (680 km)
Direkt vis-a-vis von unserem Hotel befindet sich die Markthalle von Alicante - eine hervorragende Gelegenheit, für ein Avanti-Picknick einzukaufen ist das für Hans-Peter Christoph, der Sie auf dieser Reise begleiten wird. Chirimoyas, Granatäpfel, Mangos und Avocados aus Andalusien ebenso wie Tomaten, Gurken und Oliven, luftgetrockneter Thunfisch (Mojama) aus dem benachbarten Murcia, Käse aus der Mancha, luftgetrockneter Schinken aus den Bergen der Sierra de Espuña, den Alpujarras und vom Iberico-Schwein … und zum Nachtisch etwas Turron … Kommen Sie mit zum Einkauf oder lassen Sie sich später am Tage überraschen, wenn wir auf dem Weg nach San José an einem schönen Plätzchen eine kleine Picknick-Fiesta mit regionalen Produkten einlegen.
Immer am Meer entlang fahren wir heute auf Nebenstraßen durch Landschaften, die aufgrund ihrer Trockenheit für Mitteleuropäer fast schon exotisch wirken. An Cartagena vorbei, Águilas, Vera und Mojácar erreichen wir bei Carboneras die Halbwüste des Naturparks Cabo de Gata mit der gleichnamigen Sierra. Durch eine Vulkanlandschaft, kleine Dörfer am Meer wie Agua Amarga, Las Negras oder Isleta del Moro kommen wir am Abend in den Hauptort des Gebietes, das ehemalige Fischernest San José und in unser Hotel direkt am Meer. Abendessen und Übernachtung in San José. (320 km)
Jetzt beginnen die Ferien! Wirklich, am heutigen Tage, wenn wir einen ausgedehnten Spaziergang von etwa einer Stunde zur Playa de los Genoveses machen und an diesem einsam gelegenen Traumstrand ohne jede Menschenseele vielleicht sogar baden, dann verstehen Sie, warum wir seit fast 40 Jahren immer wieder und wieder hier her kommen. Und obwohl diese Gegend im Sommer durchaus ihre Fans hat, ist unsere kleine Gruppe jetzt, wo wir Ende November unterwegs sind, nahezu alleine in diesem Paradies.
Seit 1989 steht die Region um das Cabo de Gata als Naturpark unter Schutz, und da Landschaft und Vegetation wegen des heißen und trockenen Klimas einzigartig sind, besitzt die Gegend sogar den Status eines UNESCO-Biosphärenreservats. Etwas länger als gestern spazieren, oder besser gesagt wandern wir heute auf einem Pfad oberhalb der Küstenlinie mit weiten Blicken über Meer und ins Hinterland zunächst gute zweieinhalb Stunden an den Strand von Los Escullos und anschließend noch eine gute dreiviertel Stunde zur reizvoll am Wasser gelegenen Siedlung von La Isleta del Moro, wo wir etwas essen oder einen Kaffee trinken könnten, bevor wir nach San José zurückkommen.
Auf unserem Weg nach Córdoba erreichen wir bald schon einen der beeindruckendsten Landstriche Europas: Eine kaum berührte Naturlandschaft, 3.000 Sonnenstunden im Jahr und die Ähnlichkeit mit den Halbwüsten Arizonas, Nevadas und New Mexicos sind der Grund, warum über 270 Spielfilme in der einzigen Wüste Europas, der »Desierto de Tabernas« bei Almeria gedreht wurden. Hollywoodgrößen wie Sergio Leone und Steven Spielberg, Schauspieler wie Clint Eastwood, Charles Bronson, Henry Ford, Claudia Cardinale, Bud Spencer und Terrence Hill standen während der Dreharbeiten in der Wüste Tabernas vor bzw. hinter der Kamera. Zu den bekannten Filmen, die hier produziert wurden, zählen die Italo-Western »Spiel mir das Lied vom Tod«, »Für eine Handvoll Dollar«, »Zwei glorreiche Halunken« und viele weitere. Das Wüstendrama »Lawrence von Arabien« wurde ebenfalls in Almerias Wüste gedreht, aber auch »Der Schuh des Manitu« und »Raumschiff Surprise« von Michael Herbig stammen aus dieser Region. Hier unternehmen wir eine kleine Wanderung, und wir wetten, so manches kommt Ihnen bekannt vor! Unsere weitere Fahrt geht Richtung Jaen und durch unendliche Olivenplantagen kommend erreichen wir Córdoba am Abend, wo wir in unmittelbarer Nähe zur Mezquita-Kathedrale unser Hotel beziehen. Abendessen in einem netten Restaurant. (360 km)
Córdoba ist heute in erster Linie bekannt für die Mezquita, eine riesengroße Moschee, in die nach der Eroberung durch die Christen im 13. Jahrhundert eine gewaltige Kathedrale hineingebaut wurde. Sie wäre heute die drittgrößte Moschee der Welt. Lange Zeit war Córdoba die Hauptstadt des Kalifats, beherbergte die berühmtesten Gelehrten der damaligen Zeit und war im 10. Jahrhundert mit einer halben Million Einwohner eine der größten Städte der Welt. Wer in der damaligen Welt etwas auf sich hielt und die Mittel besaß, ließ seine Kinder hier studieren, egal ob Muslim, Christ oder Jude. Die von Neid, Angst und fehlendem Selbstvertrauen zerfressenen Hassprediger der radikalisierten Rechten des 21. Jahrhunderts hätten getobt. Am heutigen Vormittag machen wir einen Rundgang und sehen uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an. Keine 150 Kilometer weiter gibt es am späten Nachmittag bereits einen weiteren Höhepunkt: Sevilla! Unser Hotel liegt wieder absolut zentral. Abendessen in einer stimmungsvollen Taverne in der Nähe und Übernachtung in Sevilla. (150 km)
Am Vormittag unternehmen wir einen Rundgang durch die heutige Hauptstadt der autonomen Region Andalusiens und sehen mehr als nur die Altstadt im Bereich der Kathedrale. Um die Mittagszeit haben wir dann Gelegenheit, eine der unzähligen Bars oder Freiluftkneipen aufzusuchen, um mit ein paar Tapas den aufkommenden Hunger zu stillen. Was für ein Leben! Noch nach Jahren werden Sie sich an diese Augenblicke erinnern! Später am Nachmittag fahren wir dann ans Meer, an den Atlantik, wo wir die nächsten drei Nächte im besten Hotel der ganzen Region, im Küstenparador von Mazagón, zwischen Dünen und Schirmpinienwald verbringen werden. Gemeinsames Abendessen im Parador. (130 km)
»Die einsame Küste im Naturschutzgebiet östlich von Mazagón«, schreibt Wolfgang Abel in seinem Paradores-Reiseführer, »bietet hundert Prozent Atlantik: Ein unschlagbarer Platz für alle, die zwischen Dünen und Atlantik einfach mal ein paar Tage abtauchen möchten. Mit Distanz zum Ferienrummel, mit Endlosblick über die See, mit weitem, hellem Sandstrand. Darüber der Parador, sonst nichts. Vom Bett aus im Bademantel also in fünf Minuten zum Strand. In einer Minute vor zu den Klippen, wo ein Pool in Balkonlage wartet, dazu Terrassen unter Palmen und schattige Innenhöfe. Fünf Kilometer weiter dann der eigentliche Ort Mazagón. Nicht das, was man einen eleganten Küstenort nennen würde. Eher eine rasch gewachsene Sommersiedlung für Städter aus dem heißen Binnenland Andalusiens. Die wenigsten Gäste suchen hier Glamour und/oder Nachtleben. Keine Region für Pisten-, sondern für Strandgänger. In der Vorsaison am menschenleeren Strand, lange im Herbst im warmen Sand liegen. Selten, dass man dem Meer so nahe kommt«.
Den heutigen Tag lassen wir deshalb ganz zur freien Verfügung. Ein Bad im Meer, sonnenbaden am Strand, ein Bummel entlang der Küste zum Städtchen in ein nettes Restaurant, faulenzen auf der Terrasse oder dem eigenen Balkon, ganz nach Belieben! Wer Lust hat, kommt mit Hans-Peter auf einen Spaziergang am Strand entlang in den Ort Mazagón.
Am Mittwoch könnten Sie auf einen Ausflug ins Naturschutzgebiet Doñana (UNESCO-Welterbe) mitkommen, wenn Sie nicht noch einmal die unendliche Weite und die Einsamkeit der vielen Kilometer langen Sandstrände genießen, das Donnern der Brandung hören, den feinen Duft nach Salzwasser riechen und den gebratenen Fisch in einer kleinen Kneipe schmecken möchten. Die kleine Ortschaft El Rocío wollen wir uns aber vielleicht nicht entgehen lassen. In der Gegend stehen die typischen weißen Häuser ganz in der Nähe der Einsiedelei der Heiligen Jungfrau Virgen del Rocío, dem Sitz der Heiligen Jungfrau Virgen de la Blanca Paloma. Nicht jetzt im November, aber an Pfingsten kommen über eine Million Menschen und knapp hundert Bruderschaften hier her und teilen die unglaubliche Atmosphäre, die während der Wallfahrt zu Ehren der Jungfrau von Rocío herrscht. Dennoch ist es etwas Besonderes, jetzt hier zu sein. Eine weitere Übernachtung im Parador von Mazagón. (95 km)
Nach einem opulenten Frühstück im Parador kommen wir heute gegen Mittag in das Gebiet um die Stadt Jerez, der Heimat des Sherry. In einer Bodega in Sanlucar de Barrameda erfahren wir alles über Böden, Rebsorten und Herstellung der besonderen Sherry-Spezialität Manzanilla, der nur hier produziert werden kann, und dürfen auch ausgiebig davon kosten. Im Anschluss könnte man sich unten in einer der vielen Strandkneipen am Bajo Guía an der Mündung des Guadalquivir etwas stärken. Am späten Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt der Provinz, die alte
Hafenstadt Cádiz, und unser Hotel, das fußläufig zur Altstadt und vor allem nahe zum Strand liegt. (250 km)
Cádiz wird auch Silbertässchen, Tacita de Plata, genannt und gilt, weil der griechische Held Herakles sie gegründet haben soll, als die älteste Stadt des Westens. Ihre Glanztage erlebte die Stadt als Sitz der spanischen Marine und bedeutendes Zentrum für Forschungsexpeditionen und Handel im 16. Jahrhundert. Die mehr als 100 Wachtürme, darunter der berühmte Torre Tavira, dienten traditionell dazu, nach Schiffen Ausschau zu halten. Bekannt ist auch die am Ufer gelegene Kathedrale von Cádiz aus dem 18. Jahrhundert. Für den Vormittag haben wir einen Stadtrundgang mit Juan-Antonio gebucht, er wird uns auch zur Markthalle führen und zeigen, wo es zur Mittagszeit die besten frittierten Fische und Meeresfrüchte gibt. Der Nachmittag sowie der Abend stehen zur freien Verfügung. Wer baden möchte, hat schon ein paar Strände im Auge. Ja, selbst im späten November sieht man bei entsprechendem Wetter, und das ist meist auch gut, Badende und Wellenreiter im Atlantik. Für diesen Abend haben wir für größere individuelle Freiheit auch kein Abendessen gebucht.
Der perfekte Ort, um noch ein letztes Mal ausgiebig das Meer und die Strände zu genießen, ist Conil de la Frontera, rund 50 Kilometer östlich von Cádiz, wohin wir heute einen kleinen Ausflug machen. Eine Kleinstadt an der Costa de la Luz, wo die meisten Sonnenstunden und wenigsten Niederschläge in Europa gemessen werden und wo es jetzt in der Nebensaison sehr beschaulich zugeht. In der Altstadt mit kleinen Gassen und weißen Häusern finden sich zahlreiche Geschäfte, Bars und Restaurants. Südlich ragt das Kap Trafalgar in den Atlantik und bildet den nordwestlichen Torpfeiler der Straße von Gibraltar. Und vor dem Ort finden sich endlose, weite Sandstrände, Schirmpinienwälder, Einsamkeit, Wind, Sonne und Meer, perfekt für Spaziergänge … Wer mag, verbringt hier den Tag am Strand und im Städtchen, wer aber Lust hat sich etwas mehr zu bewegen, kommt stattdessen mit auf eine rund vierstündige Wanderung durch den wunderbaren, unter Naturschutz stehenden Schirmpinienwald bei Barbate. Eine letzte Übernachtung in Cádiz. (100 km)
Auf einer aussichtsreichen Strecke durch Andalusien, an Olivenhainen und Mandelplantagen vorbei, durch Täler, Ebenen, kurvenreichen Strecken, auf Autobahnen und immer mit Blick auf Berge treffen wir in Granada am späten Nachmittag ein. Schon die Lage der Stadt ist einzigartig: Am Rande der fruchtbaren Flussebene des Genil erstreckt sich Granada zu Füßen der Sierra Nevada, mit knapp 3.500 m das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel. Länger als irgendeine andere spanische Region haben die Mauren das Gebiet von Granada geprägt. Die Dynastie der Nasriden hinterließ ein wahres Märchenschloss: die Alhambra. Abendessen in einem guten Restaurant und Übernachtung wenige Schritte vom Rathaus entfernt mitten in Granada. (300 km)
Die Alhambra von Granada (UNESCO-Welterbe) ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens. Entsprechend reglementiert ist verständlicherweise der Zugang, aber es gibt wohl nur wenige Sehenswürdigkeiten, deren Eintrittskarten für Gruppen derart chaotisch und unzuverlässig reserviert werden können. Ausweisnummer des potentiellen Besuchers, Geburtstag und Geburtsort, Wohnort, Gültigkeitsdauer des Ausweises ... alles muss bereits Monate im voraus gemeldet werden ... und wir haben dennoch noch nicht die Gewissheit, dass wir zum Wunschtermin hineinkommen. (Zusatzkosten 40 € für Eintritt und Führung, bitte geben Sie bei der Buchung der Reise an, wenn Sie in die Alhambra mitkommen möchten). Falls es trotz aller Anstrengungen unsererseits und unserer dortigen Agentur nicht klappen sollte, unternehmen wir einen schönen Spaziergang durch die Stadt und hinauf auf den Albaicin-Hügel ... Den restlichen Tag lassen wir frei in Freiburgs wunderschöner Partnerstadt.
Von Granada aus bewegen wir uns nach Nordosten, an die Mittelmeerküste. Eine abwechslungsreiche Strecke! So sind wir bereits am späten Nachmittag im Parador von Benicarló direkt am Strand. Abendessen und Übernachtung im Parador von Benicarló. (640 km)
Nach einem ausgedehnten Frühstück begeben wir uns auf die Autobahn. Welch eine Freude, hier unterwegs sein zu dürfen. Rechts begleitet uns das Mittelmeer, links über Stunden Bergketten, unter anderem der Montserrat in der Nähe von Barcelona. Wir kommen durch die Ausläufer der Pyrenäen und erreichen am späten Nachmittag die schöne Hafenstadt Sète. Ein kleiner Spaziergang und ein Apéritif in einer netten Bar vor einem guten Abendessen – das Leben kann schön sein, nicht wahr? Übernachtung zentral in Sète. (540 km)
Angefüllt mit schönen Erlebnissen in einem wunderbar ruhigen Spanien und in Gesellschaft neuer Freunde machen wir uns auf den Weg in Richtung Heimat. Nichts ist durch eigene Erfahrungen und Wahrnehmungen zu ersetzen. Gegen 19:30 Uhr treffen wir in Freiburg ein. Schön war’s, wunderschön! (770 km)