Avanti-Rundbrief Juli 2011

Liebe Leute,

was wird sein, wenn es bald wieder kalt und ungemütlich wird? Grau und neblig, regnerisch, feucht und glatt? – Wie bitte? Kalt und ungemütlich? Grau und neblig? Feucht und glatt? Jetzt beginnt doch gerade der Sommer!

Okay, es stimmt, jetzt beginnt der Sommer. Mit vielen schönen Reisen in die Ferne, nach Griechenland und Italien, nach Spanien und England, nach Frankreich und in viele Städte. Auch zu den Freiluftaufführungen der großen Opern im sommerlichen Ambiente der Arenen von Verona in Oberitalien und von Avenches in der Schweiz fahren wir, genauso wie zur Seebühne nach Bregenz.

Die kommenden Sommerferien sind auch die Zeit der "Heimatkunde", der kleinen Tagesausflüge in die nähere und weitere Umgebung von Freiburg. Wir besuchen Luzern und Zürich, wandern im Schwarzwald, im Elsass und in der Schweiz, schauen uns Ronchamps und Guebwiller an und andere Ziele in der Nähe. Ein schöner Sommer liegt vor uns. Viele kleine Fluchten für diejenigen, die nicht weit weg wollen oder können, finden Sie hier.

Aber der Winter wird kommen und die Tage werden wie jedes Jahr so kurz sein, dass es morgens, wenn wir das Haus verlassen noch dunkel ist und schon wieder Nacht, wenn wir zurückkommen. Vielleicht können wir für Wochen keinen einzigen Sonnenstrahl einfangen.
Herbst, Nebel, Winter, Kälte und Sehnsucht nach dem Frühling. Die geografische Lage Deutschlands können wir nicht ändern, auch auf das Wetter haben wir nur insofern Einfluss, als es meist gut wird, wenn Engel reisen - also wenn wir zusammen unterwegs sind. Was können wir also tun, um der eventuell drohenden Wintermüdigkeit zu entgehen? Wir schöpfen aus unserer Erfahrung.

Unsere Erfahrung lehrt nämlich, dass es im Süden Europas Ziele gibt, an denen die Temperaturen immer wieder 10, 15, 20 oder sogar 25 Grad Celsius erreichen. Selbst im Winter! In Andalusien zum Beispiel, wohin wir seit nahezu 20 Jahren immer an Weihnachten fahren, dürfen wir Jahr für Jahr den Frühling mitten im Winter erleben. Ein kleines Frühlingsglück stellte sich in diesem Januar auch an der Costa Brava ein, wo wir eine Wanderwoche im Parador zu Aiguablava bei Begur verbrachten. Sonne pur hatten wir auch an Fastnacht in Barcelona und in Venedig. Und es gibt weitere Ziele, die für uns in Betracht kommen:

Im 19. und bis weit in das 20. Jahrhundert hinein war die französische Riviera ein bevorzugtes Winterreiseziel. Überwiegend wohlhabende Engländer leisteten es sich, die Wintermonate an der vom Klima verwöhnten Küste zu verbringen. Heutzutage, wo das Fliegen an jeden beliebigen Punkt der Erde scheinbar billiger geworden ist als die Taxifahrt zum Flughafen, hat sich das Reiseverhalten grundlegend verändert. Die Winterreiseziele der Mittel- und Nordeuropäer liegen auf den Kanaren, den Malediven, in Südostasien, in der Karibik, in Mittel- und Südamerika, aber niemand denkt mehr an den nahen Süden. Genau das ist unser Glück!

Denn von den Mittelmeerküsten geht heute wie vor hundert Jahren ein spezieller Reiz aus, gerade in den kühleren Monaten. Das verschwenderische Licht des Südens ist immer noch das gleiche. Nicht ohne Grund hatten viele Künstler hier ihre fruchtbarsten Schaffensperioden. Die Mittelmeerländer in den Wintermonaten und speziell die Provence/Cote d'Azur sind ein Gebiet für Kenner und Genießer geblieben. Dort fahren wir hin.

Als Standort für unsere Tage im Süden von Frankreich haben wir Sanary-sur-Mer gewählt. Das kleine Städtchen liegt zwischen Marseille und Toulon still und idyllisch am Meer und bleibt in der Nebensaison von Rummel verschont. Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunächst Maler, die hier eine Künstlerkolonie gründeten, stießen in den zwanziger Jahren Schriftsteller wie Aldous Huxley dazu. Danach ist das kleine Seebad als „Hauptstadt der deutschen Literatur“ bekannt geworden, weil hier in den dreißiger Jahren viele deutschsprachige Schriftsteller und ihre Angehörigen auf der Flucht vor nationalsozialistischen Verfolgung zusammentrafen, darunter Lionel Feuchtwanger, Thomas Mann, Franz Werfel, René Schickele, Arnold Zweig, Bert Brecht, Ludwig Marcuse, Ernst Toller und viele andere. „Wer heute auf den Spuren von Feuchtwanger und Mann durch den Ort schlendert, begegnet einem freundlichen Küstenort mit leicht mondänem Touch“ schreibt Ralf Nestmeyer im Reisehandbuch des Michael-Müller-Verlags zur Provence und Côte d’Azur. Für uns Sanary-sue-Mer die Basis für entspannte, ruhige und erholsame Tage in Südfrankreich am Meer. Wir fahren in diesem Dezember und im kommenden Februar.

Unsere Winterreisen gehen aber auch an andere Orte. Nach Sitges zum Beispiel, einem Mittelmeerstädtchen in der Nähe von Barcelona. Dorthin fahren wir in den kommenden Fastnachtsferien. Auch unsere Wanderwoche mit Standort Parador von Aiguablava an der Costa Brava wiederholen wir, genau dann, wenn das Wetter dort Spitze ist und sonst kaum jemand unterwegs, nämlich Ende Januar.

Dem grauen deutschen November entfliehen wir nach Portugal und nach Marokko. Und noch etwas haben wir uns ausgedacht: Eine neue Supertour bringt uns nach Südspanien im März, vielleicht gehen wir dort schon baden, während im Schwarzwald noch Ski gefahren wird. Eine neue Rundreise mit Höhepunkten wie Sevilla, Cordoba und Granada, Toledo und Valencia, mit Bergen und Meer, gutem Essen und Trinken, und als Höhepunkt der Küstenparador von Nerja. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Das also ist unser Rezept gegen die mögliche Wintertristesse. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Südfrankreich, Portugal, Marokko, das Mittelmeer und die Algarve, die Costa Brava, Barcelona, Italien, Andalusien, gutes Wetter und ein tolles Programm. Nebenwirkungen? Gute Laune, neue Bekanntschaften, bleibende Eindrücke!

Viele Grüße - kommen Sie gut durch den Sommer!

Hans-Peter Christoph

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