Avanti-Rundbrief August 2009 - Sommer - dieses Mal vom Essen
Liebe Leute,
nachdem ich nun das ganze Frühjahr in Griechenland, Iran, Spanien und Portugal unterwegs sein konnte, finde ich es ausgesprochen schön, einmal ein paar Wochen am Stück in Freiburg zu verbringen.
Was ich dabei feststelle ist, dass wir hier im Stühlinger in Freiburg eine tolle Umgebung haben: Da sind zum Einen die Läden hier im Bereich der Klara- ,Guntram- und Egonstraße, zu denen wir eine schöne Nachbarschaft pflegen. Zum Anderen gibt es für mich als Gerne-Koch und Gutesser einen Erzeugermarkt, auf dem viele gute Bioprodukte zu finden sind! Gut essen und trinken kann man also auch hier, eine interessante Erfahrung für mich :-)
Der Markt hier im Stühlinger unter der Stadtbahnbrücke findet immer mittwochs und samstags vormittags statt. Und da gibt es wirklich alles, was es zum Essen braucht! Eine Salami vom Schaf beispielsweise, an der ich mich dumm und dämlich essen könnte.
Fleisch von Rindern, Schweinen, Hühnern, Schafen, und Lämmern, die artgerecht gehalten werden und deren Aufzucht auch dafür sorgt, dass der Schwarzwald ist, was er is(s)t! Oder die Hunderttausend Kartoffelsorten, die Christa und Otmar Binder vom Lindenbrunnenhof in Forchheim anbieten. Okay, es sind keine Hunderttausend, aber sicher mehr, als jeder bestsortierte Supermarkt jemals bieten könnte. Oder "richtige" Tomaten mit Geschmack! Salate, Kräuter, Pfirsiche, Feigen, Beeren! Die vielen Käse aus regionaler BIo-Rohmilch! Oder unsere Blumenfrau mit ihren Sommersträußen, oder das Ape-Café, wo man sich stärken und "verschwätzen" kann. Es ist einfach nett hier - und gut, was es gibt und dass es das gibt! Stark für Bio-Produkte, regionale Vermarktung und gentechnikfreies Essen macht sich übrigens auch http://www.slowfood.de, eine Bewegung, der ich praktisch seit ihrer Gründung angehöre und die auch hier in Freiburg auch einen Ableger hat. Für unverzichtbar in Bezug auf unsere Ernährung halte ich auch die Seite: http://www.foodwatch.de/.
Wo unsere konventionell erzeugten Supermarktlebensmittel herkommen - und jetzt endlich mache ich Werbung für unsere Reisen - sehen wir, wenn wir im Herbst nach Andalusien fahren. Denn zwischen unseren Aufenthalten und Wanderungen in den Naturparks der Sierra de Cazorla, Grazalema und Cabo de Gata müssen wir zwangsläufig das Gebiet um Almeria passieren. Und selbst wenn wir es nicht passieren müssten, würde ich es nicht auslassen: Denn die Gegend von Almeria ist das Paradebeispiel schlechthin, wie Menschen in Form von Landbesitzern und Saatgutherstellern mit EU-Unterstützung unter dem Diktat der Supermarktketten für vermeintlich billig zu produzierendes Essen die Erde ruinieren. Über Hunderte von Kilometern mittlerweile bestimmen Plastikfolien das Landschaftsbild. Plastikfolien in den Ebenen, Plastikfolien aber auch in den Bergen, die für noch mehr Anbauflächen weggesprengt werden. Ein riesiger Landstrich in Folie verpackt, unter der Gemüse in Monokulturen produziert wird, das mit Hilfe von Herbiziden, Pestiziden und Fungiziden und computergenau gesteuerten Nährstofflösungen die genormte, auf Drängen der Saatgutlobby vorgeschriebene und von den EU-Behörden abgesegnete Form erreicht.
Gemüse, das von illegal eingereisten und wie Sklaven lebenden Menschen bearbeitet und geerntet wird und in Form von bestrahltem, schnittfesten Wasser mit Duftstoffen besprüht, aber ohne jeden Geschmack bei uns im Supermarktregal landet. So geschmacklos wie die einst so gescholtenen Hollandtomaten. Was auch kein Wunder ist, denn es sind die gleichen Konzerne, die den Markt in Andalusien wie in Holland beherrschen und es sind die gleichen Sorten. Wenn Sie also mitkommen, dann laufen Sie Gefahr, dass Sie Supermarktgemüse mit anderen Augen betrachten - und ziemlich sicher nicht mehr ganz gedankenlos kaufen. Also Vorsicht, wir haben Sie gewarnt! Trotzdem oder gerade deswegen lohnt es sich mitzukommen, wenn wir im einsamen Hinterland Südspaniens auf alten Hirtenwegen zwischen weißen Dörfern unterwegs sind, Adler und Geier sichten, eine Rast unter alten Olivenbäumen einlegen, Bio-Produkte genießen, die es auch in Spanien gibt und unser Wasser aus klaren Quellen schöpfen. Denn Andalusien kann wunderschön sein. Wir kennen und zeigen Ihnen beides: das Schöne wie das Abstoßende. Wie das Leben nun mal sein kann. Andalusien Wanderreise mit Aufenthalt in Granada, Cazorla, Grazalema und San José 26.09. bis 10.10.
Gutes italienisches Essen und Trinken können wir jetzt bald wieder genießen auf den Touren, die Christoph Hennig für uns ausgearbeitet hat. Der preisgekrönte Autor vieler Italienreiseführer (u.a. "Cinque Terre" im Oase-Verlag, "Abruzzen" im Rotpunktverlag) hat für uns die Amalfi-, Cinque-Terre- und Abruzzenreisen ausgearbeitet, die jetzt im Spätsommer und Herbst stattfinden. Achtung: Es gibt nur noch wenige freie Plätze! Derzeit stellt Christoph Hennig für Avanti gerade ein Toskana/Elba-Programm für 2010 zusammen! Darauf bin ich gespannt und freue ich mich jetzt schon auf diese Tour. Näheres demnächst auf unserer Internetseite!
Auf dieser Internetseite sind übrigens schon recht viele Reisen des kommenden Jahres zu finden! Zwischen all den Mailandfahrten versteckt sind bereits große Touren nach Portugal, Libyen, in die Türkei, die Cinque Terre, nach Griechenland, Roses und Amalfi, und laufend kommen weitere Touren dazu. Es lohnt sich also, gelegentlich hineinzuschauen - und dann bald zu buchen!
Noch ein paar genussreiche Sommertage wünschen Ihnen Hans-Peter Christoph und das Avanti-Team