in diesem Rundbrief geht es nicht um Avanti, sondern um Menschen in der Gemeinde Milina in Griechenland. Milina liegt am Pagasitischen Golf auf der Pelionhalbinsel in der Nähe von Volos in Thessalien. Als ich in den achtziger Jahren zusammen mit anderen Studenten LKWs für den Nahen Osten nach Volos/Griechenland überführte, hängten wir häufig ein paar Ferientage in dem idyllisch gelegenen Ort dran. Einer von uns, Klaus Simon, ließ sich schließlich sogar in Milina nieder. Andere wie Georg Kuhlmann halten seit über 40 Jahren intensiven Kontakt nach Milina. Auch ich war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder und zuletzt im vergangenen Sommer für einen Kurzbesuch dort.
Milina, so wie wir es kennen, existiert nicht mehr. Es ist eine der am schwersten von den Unwettern im September betroffenen Gemeinden Griechenlands. Wenn Sie wissen wollen, wie es dort aussah und vielerorts noch aussieht, dann können Sie sich hier ein Bild davon machen:
Milina Unwetter Fotos oder hier:
Milina Unwetter Videos. Häuser wurden weggeschwemmt oder sind unbewohnbar geworden, Menschen starben, viele wurden obdachlos, Geschäfte, Restaurants wurden zerstört, wochenlang gab es keine Wasserversorgung und keinen Strom, unpassierbare Straßen und kollabierte Brücken machten die Gemeinde auf den üblichen Wegen unerreichbar.
Klaus Simon, der vor Ort ist, berichtet, dass die Bewohner extrem fleißig seien und daran arbeiten, die Infrastruktur wiederherzustellen. Es herrsche eine große Solidarität, aber auch enormer Mangel. Erst seit vergangener Woche (!) gibt es wieder fließendes Wasser ... Auch Ute Kotulla, eine Freiburgerin, die einen Großteil des Jahres in Kato Gatzea auf dem Pilion eine Stunde Fahrtzeit von Milina entfernt verbringt, berichtet von der Solidarität und der Freude über dringend benötigten Hausrat, Kleidung, Küchenutensilien und so weiter – und vor allem über Geld. Geld, weil die Betroffenen selbst am besten wissen, was sie am dringendsten benötigen.
Weil Ute Kotulla und Georg Kuhlmann um meine Liebe und Verbundenheit zu Griechenland wissen, baten sie mich um Unterstützung. Ich habe nun kurzerhand ein Spendenkonto für Milina eingerichtet. Wir wollen Geld für die Betroffenen sammeln und bitten Sie um Unterstützung für diese Menschen.
Es geht konkret um drei Familien, die vor dem Nichts stehen. Ihre Wohnungen waren mit hohem Schlamm bedeckt, der Großteil der Einrichtung ist unbrauchbar geworden ist – Möbel, Elektrogeräte, Teppiche, Matratzen fehlen ... Diese Familien sind zur Zeit bei Verwandten untergebracht, die selber nur das Nötigste zum Leben haben. Darüber hinaus gab es alte Menschen, die nicht einmal mehr ein Bett hatten, und denen immer noch ganz viel fehlt, wie unsere Freunde vor Ort Dimitra Galanis und Marianne Berres berichten. Und es gibt den Kindergarten, der durch die Überschwemmungen gänzlich zerstört wurde. Zur Neueinrichtung fehlen Teppiche, Matratzen, Möbel, Spielsachen, Bälle, Bastelmaterial, Küchengeräte, eben alles.
Die Verwendung der Spenden in Milina werden Dimitra Galanis und Marianne Berres detailliert dokumentieren. Für jeden Euro Spendengeld wird die Höhe der Ausgabe und der Adressat der Spende mit Verwendungszweck belegt. Eine Spendenbescheinigung können wir nicht ausstellen, da dies eine rein durch die Not inspirierte private Initiative ist. Georg Kuhlmann wird Ende November / Anfang Dezember nach Milina fahren und dann ausführlich berichten, wohin und in welcher Höhe das Geld geflossen ist. Mir persönlich ist diese Nachvollziehbarkeit wichtig, und ich könnte mir vorstellen, dass es mancher Spenderin und manchem Spender genauso geht.
Wenn Sie helfen wollen, hier ist die Bankverbindung. Jeder noch so kleine Betrag hilft! Das Konto bei der Sparkasse Freiburg läuft auf meinen Namen, also auf Hans-Peter Christoph, die IBAN lautet: DE93 6805 0101 0014 4258 60. Stichwort: Hilfe für Milina. Das Konto dient ausschließlich dem Zweck dieser Spendensammlung und wird Mitte Januar wieder aufgelöst.
»Vergelt's Gott«, haben wir früher gesagt.
Ganz herzliche Grüße
Hans-Peter Christoph
