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Rundbrief April 2020

Liebe Leute,

in »normalen« Zeiten würden wir Euch in diesem Rundbrief zum Stammtisch in die Gaststätte Paradies in Freiburg einladen, von einer kürzlich zu Ende gegangenen Reise berichten oder von den nächsten Touren vorschwärmen. Euch den wunderbaren neuen Bus vorstellen, den wir vor acht Wochen erst gekauft haben, oder von Plänen für die nahe Zukunft erzählen und von Träumen, die wir im nächsten Jahr erfüllen wollen.

Aber die Zeiten sind nicht normal. Innerhalb kürzester Zeit standen die Räder unserer Busse still. Diejenigen, die noch unterwegs waren, konnten wir auf dem schnellsten Wege zurückbringen. Wir haben nun Reise um Reise für die nächsten Wochen abgesagt. Wann und wie es weitergeht, wissen wir nicht. In sechs Wochen, in drei Monaten, einem halben Jahr oder erst im nächsten? Wir sind guter Hoffnung, das alles durchzustehen, auch wenn die komplette (Bus-)Reisebranche gefährdet ist. Dass auch wir betroffen sind, habe ich auch in der Badischen Zeitung geäußert.

Uns in der Busbranche trifft die Situation gleich vierfach

1. Bei jeder Reise, die wir anbieten, gehen wir in Vorleistung. Wir haben Ideen, wir recherchieren, wir fahren an ein mögliches Ziel, schauen uns die Gegend und die Hotels an. Wir überlegen, welches Programm wir vor Ort machen könnten, machen weitere Vortouren, prüfen, überlegen, planen, treten in Kontakt mit Hotels und Agenturen. Wir durchdenken die Details, damit viel später einmal alles nach Plan läuft. Nach viel, viel Einsatz bringen wir schließlich diese Reisen zu Papier, sprich in den Katalog und ins Internet. Diese individuellen Planungen und Recherchen machen unsere Reisen auch so einmalig. Wir kaufen ja nichts von der Stange ein. Um diese Reisen durchführen zu können, buchen wir die Hotels, Restaurants, Führungen, eben alle »Leistungsträger«. Wir machen Anzahlungen, damit die Zimmer, das Restaurant, einfach alles tatsächlich zur Verfügung steht. Die meisten dieser Gelder, die wir manchmal schon ein Jahr oder mehr vor Reisebeginn an unsere späteren Leistungsträger überweisen, sind nun futsch. Die aktuellen Reisen, die hätten stattfinden sollen, waren von uns sogar schon voll bezahlt. Aber keinem italienischen, spanischen oder französischen Hotel ist es derzeit möglich, diese Zahlungen zurückzuerstatten, wenn die Reise nun nicht stattfinden kann. In diesen Ländern ist die Situation ja noch viel schlimmer und unsere Freunde und Geschäftspartner dort haben unser vollstes Mitgefühl. Was wir erhalten, sind im besten Falle Zusagen, dass unsere Zahlungen später einmal verrechnet werden könnten.

2. All die vielen Buchungen, die wir in den vergangenen Monaten für unsere Reisen von Ihnen erhalten haben, und es waren mehr als je zuvor, all diese Buchungen müssen nun aufwändig rückabgewickelt werden.

3. Haben wir für unser Reiseprogramm in einen sehr modernen, hochwertigen Fuhrpark investiert, der uns nur nutzt, wenn er bewegt wird. Erst vor ein paar Wochen haben wir wieder eine knappe halbe Million Euro für einen superemissionsarmen, supersicheren, superkomfortablen Reisebus ausgegeben. Weder können wir damit einen Teil unseres umfangreichen Reiseprogramms durchführen, noch könnten wir das Freiburger Barockorchester zu einem Konzert fahren, noch eine Schulklasse nach Italien bringen. Unsere Busse sind abgemeldet, stehen herum, kosten aber dennoch viel Geld. Nicht einmal verkaufen könnten wir einen Reisebus.

4. Es wird für uns möglicherweise nicht sofort wieder losgehen, wenn die Beschränkungen nach und nach aufgehoben werden. Wir können auch nicht mehr Reisen als sonst anbieten, um das Entgangene nachzuholen, während andere Branchen vielleicht die Möglichkeit haben, mehr zu verkaufen oder Sonderschichten einzulegen, um den Rückstand aufzuholen.

Solidarität

In diesem Dilemma stehen aber nicht nur Busreiseunternehmen, sondern auch Reiseveranstalter, die Zug-, Rad-, Wander-, Flug- und sonstige Reisen anbieten. Wir alle stehen nun vor größten Herausforderungen. Wenn wir also alle wollen, dass am Ende nicht nur die ganz Großen überleben, bitten wir um etwas Kulanz bei den Rückforderungen, wenn Ihre Reise ins Wasser fällt. Kaum ein Veranstalter würde überleben, wenn alle Kunden sofort und in voller Höhe ihr Geld zurückhaben wollten.

Die Angebote hier in Deutschland sind in ihrer Vielfalt nahezu einzigartig, weil es so viele kleine und mittlere Veranstalter gibt. In vielen europäischen und anderen Ländern ist das anders. Dort haben einige wenige und große Veranstalter das Sagen. Die Vielfalt fehlt dort. Auch wenn wir in gewissem Wettbewerb zu FTI, Dertour, Wikinger oder Studiosus stehen, in mehr oder weniger direkter Konkurrenz zu regionalen Busreiseveranstaltern wie Rast und Rist, zu Janzen, Schumacher, Lindinger und einigen anderen, bitten wir Sie, die Reisen, die Sie bei den Kollegen gebucht haben, nur zu verschieben und später einmal nachzuholen oder Gutscheine zu akzeptieren, um den Reiseveranstalter Ihrer Wahl zu unterstützen. Keinem ist gedient, wenn die Kleinen und der Mittelstand Pleite geht und nur die ganz Großen mit ihren Netzwerken in die Politik überleben wie z.B. Tui oder Lufthansa. Seien Sie großzügig, wenn es Ihnen möglich ist, falls Ihre Karten für ein Konzert verfallen, wenn Sie Ihr Fitnessstudio oder die Yogastunde nicht wahrnehmen können, unterstützen Sie Tafeln und Nachbarschaftshilfen, Ihren Friseur, den kleinen Kleiderladen, Ihr Lieblingskino, Ihre Lieblingskneipe, alle, von denen Sie möchten, dass sie diese Krise überleben.

Optimismus und Vertrauen

Woher ich den Optimismus hernehme, dass Avanti das alles überleben wird, werde ich gelegentlich gefragt. Natürlich mache ich mir Sorgen, wie das alles weitergehen wird. Natürlich habe ich derzeit schlaflose Nächte und bin manchmal niedergeschlagen. Trotzdem habe ich Vertrauen in das Gute und das Leben. Ohne dieses Vertrauen hätte es Avanti von vorneherein nicht gegeben. Und dieses Vertrauen wird täglich größer. Wir haben sehr professionelle Hilfe beim Umgang mit dieser nie da gewesenen Situation und die Maßnahmen, die wir zur Bewältigung der Krise sehr schnell ergriffen haben, scheinen zu unserer großen Erleichterung alle zu fruchten. Es wird nicht leicht werden, aber wir sind inzwischen sicher, dass wir weiter existieren werden. Das sind die wirklich guten Nachrichten in diesem Brief.

Denn wir haben einen Plan, um Verpflichtungen zu erfüllen, Kosten zu reduzieren, den Mut nicht zu verlieren und letztendlich durchzuhalten. Und wir sind gut dabei, ihn umzusetzen. Alle Busse sind abgemeldet, die meisten unserer Beschäftigten sind auf Kurzarbeit, aber wir müssen niemanden entlassen. Wir würden auch niemanden gehen lassen! Wir haben bereits die Zusage für einen KfW-Kredit, einen Kredit wohlgemerkt, den wir innerhalb von fünf Jahren zurückzahlen müssen, den jedoch längst nicht alle Unternehmen erhalten. Dafür der Sparkasse unseren großen Dank, die uns allerdings auf Herz und Nieren geprüft hat, um sicher zu gehen, dass sich das lohnt!

Unser Vertrauen schöpfen wir aber vor alledem aus dem Wichtigsten, das wir haben: Das sind Sie, unsere Mitreisenden! Sie, die Sie wollen, dass es irgendwann weitergeht. Ihr Vertrauen in uns, in Avanti, in unsere Arbeit ist es, das uns zuversichtlich stimmt! Dafür ein riesiges Dankeschön für Ihre Solidarität und Unterstützung in dieser Krise, in die wir alle unverschuldet hineingeraten sind. Ein riesiges Dankeschön allen, die uns schreiben, anrufen oder auf andere Art ihre Unterstützung bekunden. Ihre Solidarität und Großzügigkeit lassen keinen Zweifel daran, dass wir es schaffen werden. Ich möchte behaupten, dass wir in unseren Kunden die besten Unterstützer haben, die ein kleines Unternehmen in solch einer Notsituation haben kann. Das hat sich in den letzten Tagen vielfach bewiesen. »Nicht ganz uneigennützig«, wie uns Frau K. und Herr B. schrieben, »denn wir wollen bald wieder mit Euch verreisen«. Ist das nicht wunderbar? Dafür unseren allergrößten Dank!

Die Reisen der nächsten Wochen sind abgesagt, weitere werden mit Sicherheit folgen. Haben Sie Geduld, wir melden uns bei Ihnen, sobald wir selbst Gewissheit haben. Und irgendwann wird diese Absagerei auch aufhören. Wenn Sie mutig genug sind, dann studieren Sie unser Programm und buchen in der Hoffnung, dass die Reise dann auch stattfinden kann. Und wenn sie stattfindet, dann sind Sie auch dabei. Das täte uns allen gut!

Noch einmal vielen Dank und ganz herzliche Grüße

Hans-Peter Christoph und alle im Team von Avanti

PS: Die schönsten Avanti-Momente

Vermissen Sie das Reisen so sehr wie wir? Dann verreisen Sie als kleiner Trost in Gedanken mit uns! Verfolgen Sie unsere tägliche Serie der schönsten Avanti-Momente auf unserer Facebook-Seite. Wir freuen uns besonders, wenn auch Sie uns Ihr schönstes Erlebnis als Foto mit Beschreibung zukommen lassen (bitte an presse@avantireisen.de).

Avanti Busreisen Hans-Peter Christoph Gmbh & Co. KG, Klarastr. 56, 79106 Freiburg Avanti Busreisen Hans-Peter Christoph Gmbh & Co. KG, Klarastr. 56, 79106 Freiburg

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